Familienbetreuung
Von 1997 – 2001 betreute die Stiftung rund zehn Familien im Armenviertel Barro Vermelho in Sao Lourenço. Zu den Aufgaben gehört die Hilfe im Gesundheitswesen (organisieren von Arztbesuchen, Impfungen, Kauf von verschriebenen Medikamenten), Einsätze im Bereich Familienplanung (Aufklären, Kurse, Spiralen, Unterbindungen), Hygiene (Wasseraufbereitung, Brutstätten für Insekten), Ernährung (gesund, Kauf von Grundnahrungsmitteln). Stellensuche (Dokumente zusammentragen, Leute und Firmen ansprechen), Bildung (Schulbesuch der Kinder und auch von Erwachsenen).
Die meisten dieser Familien lebten in Lehmhütten ohne Steinboden. Cristiano Finale finanzierte einer das Material für ein neues Haus aus Ziegelsteinen. Für deren kleinen asthmakranken Sohn war das Leben in der feuchten ‚Höhle‘ eine Qual gewesen. Inzwischen geht es ihm viel besser. Die Stiftung besorgte auch die Mittel für eine 27 Meter lange Treppe ins Tal, welche den bisherigen Lehmweg zum Wasserloch ersetzte.
Die grosse Kriminalität im Quartier erschwerte die Arbeit sehr. Vilma, eine Bewohnerin von Barro Vermelho, setzte sich zusammen mit unserer Mitarbeiterin Jaedite für die Armen ein. Leider bildeten Leute wie Vilma die Ausnahme: Die meisten vegetierten dahin und wollten nicht an einer Verbesserung ihres Lebens mitarbeiten. Denn darum ging es uns. Sie sollten ihren Teil beitragen.
Das Projekt Familienbetreuung liessen wir per Ende 2000 einschlafen. Was wir 1997 begannen, übernahmen die Städte, ohne jedoch von uns gehört zu haben. So besuchen seit 2001 städtische Gesundheitsagenten das Quartier Barro Vermelho. Gesundheitsagenten helfen den Armen auch in den andern Städten, in denen wir tätig sind (Orobo, Igarassu, Paulista).