Motivation zum Schulbesuch
1998 begann die Stiftung, Schüler in Sao Lourenço und in Igarassu zum Schulbesuch zu motivieren. Unter den Kindern, welche den ganzen Monat dem Unterricht nie fernblieben, verloste sie total 8 Lebensmitteltaschen. Das Projekt kam sehr gut an. Kümmerten sich vorher nur wenige Mütter um den Schulbesuch und das Verhalten ihrer Sprösslinge, lag ihnen nachher mehr daran. Die Verlosung gab den Lehrkräften die Möglichkeit, Informationen an die Eltern weiterzugeben.
An der ersten betreuten Schule, Josué Pereira in Sao Lourenço, zeigte sich zwischen 1998 und 1999 eine klare Steigerung der Kinder, welche das Schuljahr abschlossen. Im 2000 waren es 509 von 720 registrierten Schülern (71 %).
An der Escola Joao Leite in Igarassu bestanden 1998 375 der eingeschriebenen 750 Schüler das Jahr. 1999 waren es 464 von 747 Kindern. Das entsprach einer Steigerung von 50 % auf 62 %. 2000 bestanden 489 der offiziell 689 eingeschriebenen Schüler, was 71 % entsprach.
Die Stiftung animierte in einer Beispielfunktion Brasilianer und Ausländer, ähnliche Aktionen an anderen Schulen und in anderen Städten einzuführen. Einen Erfolg verbuchte sie: Einheimische verlosten seit Herbst 1999 Lebensmitteltaschen nach unserem Muster an der Schule von Cuieiras (Igarassu). Susanne Bräm aus Zürich war 2001 Patin der Schule in Tiuma (Sao Lourenço).
Laut einem Gesetz aus dem Jahr 2001 erhalten Schüler, welche 80 % des Unterrichts besuchen, monatlich 15 Reais. Diese Prämie gilt bei bis zu drei Kindern pro Familie. Das Gesetz beweist, dass Politiker ähnlich dachten wie wir: Kinder, welche die Schule regelmässig besuchen, erhalten eine bessere Bildung und haben bessere Zukunftsaussichten. 15 Reais pro Schüler motivieren die Kinder selbstverständlich viel mehr, als unsere etwa 60 Reais für 600 Kinder.
Ende 2001 hörten wir mit der Verlosung der Lebensmitteltaschen auf. Wir setzten das Geld für andere Projekte ein.